Maßnahmen / Medikamente

Fast jeder Arzt hatte eine andere Idee, um mein Problem zu lösen. In der folgenden Tabelle ist chronologisch aufgelistet, was ich gemacht habe; mit dem jeweils dazugehörigen (Miss)Erfolg. Doppelte Behandlungen (wie zum Beispiel Einrenken der Wirbel) sind nur einmal aufgeführt.

Maßnahme Gefühlte Auswirkung
Anfangs jegliche Tätigkeit mit den Händen vermieden Die Schmerzen sind nicht schlimmer geworden
Diclofenac-Salbe für Unterarme und Ibuprofen 400-Tabletten für drei Wochen Schwellung der Unterarme ist nach drei Wochen zurückgegangen
Röntgenaufnahmen von Handgelenken und Ellenbogen Keine Auffälligkeiten auf den Bildern erkennbar
3x Cortisonspritzen in beide Ellenbogen Für jeweils einen Tag schmerzfrei
Epicondylitis-Spangen für beide Arme Keine
Wochenlange absolute Ruhe (sehr wenig Bewegung) Leichte Besserung
Neurologische Untersuchung der Unterarme Nervenleitgeschwindigkeit in Ordnung
11x Querfriktionsmassagen Weniger Ruheschmerzen
Krankengymnastik an Geräten Deutliche Verschlechterung, deshalb abgebrochen
8x Reizstrom Unterarme Nur kurzfristige Besserung
Handgelenksbandagen durchgängig für zwei Wochen Geringe Besserung
Sechs Wochen Spirulina Maxima Algen zum Einnehmen und Cilantris-Essenz zum Einreiben der Unterarme Keine
Haar- und Blutanalyse (Verdacht auf Schwermetallvergiftung) Verdacht konnte nicht bestätigt werden
Nahrungsergänzungsmittel (Bierhefe, Selen, Zink, Vitamin C) Keine
Jogging Vorübergehend komplett beschwerdefrei (wie bei jeder anderen Maßnahme auch, die für eine gute Durchblutung der Unterarme sorgte)
Bei akuten Beschwerden: Kühlung (bzw. heiß-kalte-Wechselbäder) Kurzfristige Linderung
Blockaden im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule durch Einrenken beseitigt, osteopathische Behandlung Vorübergehende, leichte Besserung
Massieren diverser Triggerpunkte und verhärteter Unterarme unter gleichzeitiger Einnahme einer Zinkkapsel Leichte Besserung
Kernspintomographie der Halswirbelsäule Sehr eng gebogene Halswirbel, sonst aber keine Auffälligkeiten auf den Bildern erkennbar
Versuch, den Kopf beim Arbeiten nicht nach vorne gleiten zu lassen + Hals dehnen Weniger Nackenschmerzen
Übungen zur Stabilisierung des Rumpf- und Rückenbereiches, Sitzball zum Arbeiten Keine Rücken- und Nackenschmerzen mehr
Nacken- und Rückenmassage Leichte Besserung
Dehnübungen für beide Arme Verstärkung der Schmerzen in den Handgelenken, deshalb nach zwei Tagen wieder aufgegeben
Blutuntersuchung (Arthritis, Rheuma...) Keine Auffälligkeiten
Kernspintomographie des rechten Handgelenks mit Kontrastmittel Keine Auffälligkeiten auf den Bildern erkennbar
Piroxicam 20mg Kapseln Weniger Schmerzen
PH-Wert-Untersuchung meines Blutes Eher sauer, aber noch im Toleranzbereich
Gesunde Arbeitshaltung, ergonomischer Arbeitsplatz, regelmäßige Pausen, Dehnen, Kräftigung, Nervenmobilisation, Durchblutung anregen sowie massieren von bestimmten Triggerpunkten und verhärteten Muskeln (unterstützt durch eine Vojta-Physiotherapeutin + Masseurin) Langsame, stetige Besserung
Schmerzgedächtnis löschen Endgültige Besserung


Da die Krankengymnastik an Geräten bei mir zu früh angesetzt wurde, konnte sie in keinster Weise die erwünschte Besserung bringen, war meine Muskulatur doch bereits zu stark abgebaut. Des Weiteren habe ich die Dehnübungen anfangs zu intensiv ausgeführt. Es ist davon auszugehen, dass dieser Therapieansatz sonst schon beim ersten Anlauf ohne oder unter geringen Schmerzen geklappt hätte.

Einzelne weitere Maßnahmen der Ärzte waren ebenfalls sinnvoll. Da es aber keinen "Gesamtplan" gab und niemand mir gesagt hatte, dass die Behandlung (Rückschläge inbegriffen) gut und gerne ein halbes Jahr und länger dauern könnte (die häufigste Auskunft war 2-3 Wochen), habe ich die Massagen, Dehnübungen etc. - nachdem sich kein kurzfristiger Erfolg einstellte - nicht konsequent durchgeführt. Auch haben gegensätzliche Empfehlungen (komplette Ruhe mit Schiene <=> Dehnübungen) verwirrt.

Erst die Website von Justin Bennett sowie das Buch "It's Not Carpal Tunnel Syndrome!: RSI Theory and Therapy for Computer Professionals" haben mir die Hoffnung gegeben, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Beides war auch für mich der Ansporn, diese Seite zu erstellen, um anderen Leidenden sinnvolle Tipps zur Prävention und Behandlung von RSI zu geben.

Die auf dieser Seite beschriebenen Übungen reichen zur Prävention und zur Heilung bei leichten RSI-Fällen meist aus. In bereits chronischen Stadien sollten Sie aber in jedem Fall zusätzliche professionelle Hilfe in Form einer guten Physiotherapeutin in Anspruch nehmen. Im Idealfall hat er oder sie bereits andere RSI-Patienten behandelt. Eine gute Physiotherapeutin hilft Ihnen insbesondere dabei, fehlerhafte Belastungen bei alltäglichen Bewegungen zu erkennen und zu beheben, so dass kein "falscher" Muskel zur Kompensation eingesetzt und somit eventuell überlastet wird. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der Vojta-Therapie gemacht. Sie wird von einigen Physiotherapeuten mit entsprechender Zusatzausbildung angeboten. Mit ihr können über Jahre "antrainierte" Fehlhaltungen effektiv behandelt werden. Gleichzeitig beeinflusst sie das vegetative Nervensystem und reguliert auf diese Weise u.a. auch die Durchblutung. Meine persönliche Empfehlung finden Sie auf der Link-Seite.

Der Inhalt dieser Webseite ist auch als Buch erhältlich: RSI-Syndrom, Mausarm, Tennisarm | Kostenlose Rezensionsexemplare verfügbar